Pauline Buss – Viola
Elisabeth Coudoux – Cello
Marlies Debacker – Piano
Jonas Gerigk – Kontrabass
Constantin Herzog – Kontrabass
Leonhard Huhn – Saxophon
Salim Javaid – Saxophon
Axel Lindner – Violine
Annette Maye – Klarinette
Lucia Mense – Blockflöte
Udo Moll – Trompete
Matthias Muche – Posaune
Melvyn Poore – Tuba
Dirk Rothbrust – Schlagzeug
Angelika Sheridan – Flöte
Radek Stawarz – Violine, Viola
Christian Thomé – Schlagzeug
Holger Werner – Klarinette, Saxophon, Blockflöte
Carter Williams – Viola d’amore
Philip Zoubek – Piano
Florian Zwißler – Synthesizer
Pauline Buss
Viola
Pauline Buss (*1988) ist Bratschistin und Instrumentallehrerin für Violine, Viola und Musikalische Früherziehung im Kölner Raum. Sie studierte klassische Bratsche, Instrumentalpädagogik (B.M.) und Elementare Musikpädagogik (B.M.) an der HfMT Köln und Psychologie (B.Sc.) an der Universität Bonn.
Pauline arbeitet in verschiedenen Ensembles und Projekten der Kölner Musikszene im Bereich der Neuen und improvisierten Musik, Jazz und kurdischen Musik. Sie ist Mitglied im EOS Kammerorchester, im Ensemble electronic ID (Intermediale Musik des 21. Jhd.), im Improvisationsensemble Multiple Joice Orchestra, in den Jazz-Formationen Stephan Mattner String Project, Heiner Rennebaum Doppelquartett und Stadtgespräch und in den deutsch-kurdischen Ensembles Avîan Quartet und Dengê destan. Neben ihrer konzertierenden Tätigkeit wirkte sie bei zahlreichen Studio-, Film-, Fernseh- und Hörspielproduktionen (WDR, ZDF, RTL, NDR, Arte, Deutschlandradio, Polskie Radio) mit.
Seit 2018 hat sie einen Lehrauftrag für Musikpsychologie an der HfMT Köln.
Elisabeth Coudoux
Cello
Nach einem klassichem Diplom und einem Bachelor als Jazzcellistin ist das Herzstück ihrer Arbeit die Improvisation und Klangforschung. Ihr Solo-Album „some poems“ erschien 2016 bei Leo Records. Spieltechniken des Cellos werden meist ohne Präparationen erforscht, erweitert und in einen neuen Kontext gestellt, der sich im Live-Konzert immer weiterentwickelt. Sie ist Cellistin in vielen Ensembles: Zeitkratzer, 1000/2000 Freejazz-Formation um Jan Klare, Beat The Odds von Pascal Niggenkemper, Peter Evans Köln Quartett, künstlerische Leiterin und Gründerin des Ensembles „Emißatett“, usw. und spielte Gastspiele im In- und Ausland. Festivals wie All Ears/Oslo, Kollektiv Nights Berlin, GMEA/Frankreich, Jazzautumn Moskau, Moers Festival, Roskilde, etc.
2013 Initiatorin des Kölner Kollektivs für improvisierte Musik IMPAKT e.V., das seitdem jedes Jahr Festivals und Konzerte für freie Improvisation in Köln organisiert. 2019 wurde sie NICA Artist des Künstlerförderprogrammes des Landes NRW für Jazzmusiker, außerdem erhielt sie die Ensembleförderung für Ihr Ensemble „Emißatett“.
Marlies Debacker
Piano
Marlies Debacker ist eine belgische Pianistin der Neuen Musik und der Improvisationsmusik. Sie studierte Klavier in Antwerpen, im Master an der HfMT Köln, sowie im Master Neue an der Folkwang UdK in Essen. In 2016 gründete sie das Trio Abstrakt, ein Ensemble für Neue Musik. Zu ihren weiteren Projekten zählt ihr Klavierduo für Neue Musik mit Martyna Zakrzewska (PL), das Improvisationstrio Debacker/Hübsch/Javaid und das Klavierduo für improvisierte Musik mit Judith Wegmann (CH). Zusammen mit Carl Ludwig Hübsch und Salim Javaid kuratiert Debacker seit 2017 die Plattform Nicht Dokumentierbarer Ereignisse, eine Konzertreihe für improvisierte Musik in Köln. Sie ist zudem Mitglied des Kölner Kollektivs für Improvisierte und Aktuelle Musik IMPAKT.
Marlies konzertierte bereits als Solostin, improvisierende Musikerin und als Pianistin mit u.a. dem Trio Abstrakt, Ensemble Garage, hand werk, Ensemble S201 – auf Festivals wie Biennale del Arte Venedig, moers festival, NOW!-Festival Essen, Klangspuren Schwaz, Impuls! Graz, Biennale Aktueller Musik Bremen, HumaNoise congress Wiesbaden, Winterjazz Köln, Serious Series Berlin, Manila Composers Lab und Acht Brücken Köln, sowie bei Schauspiel Köln.
Marlies unterrichtet seit April 2020 Improvisation an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Ich freue mich immer darüber, erst in der Probe kurz vorm Konzert zu wissen, was gespielt wird. Als Interpretin Aktueller Musik gibt es diese Situation für mich sonst nie und gerade diese „Überraschung“ und „erste Auseinandersetzung“ mit dem zu spielenden Material sorgen für spannende und tolle Momente im Konzert. Außerdem ist es ein besonderes jährliches Treffen mit vielen Improvisator*innen, ein wichtiger Moment zum Austausch.
Jonas Gerigk
Kontrabass
Jonas Gerigk ist Kontrabassist und Komponist. Nach seinem Bachelorstudium an der HfM Dresden und NMH Oslo studierte er im Masterkurs an der HfMT Köln bei Sebastian Gramss und Prof. Dieter Manderscheid.
Ein Schwerpunkt seiner Arbeit befasst sich mit dem Begriff -Explorative Musik-. So forscht er intensiv an der Erweiterung des Klangspektrums des akustischen Kontrabasses. Dabei bildet eine reiche Palette an konventionellen sowie erweiterten Spieltechniken, Präparationen und alternativen Stimmungen die Ausgangsbasis dieses Schaffens.
Seine Band-Projekte wie Okoton und Skulski I Gerigk I Roth bewegen sich zwischen Konzept-Komposition und Klangkunst sowie Free Jazz-verwandten Formen. Er ist aktives Mitglied des Kollektivs „IMPAKT – Improvisation und Aktuelle Musik Köln“.
Das Spannungsfeld zwischen Improvisation und Komposition ist ein Bereich der Musik, der mir persönlich schon einige schlaflose Nächste bereitet hat. Dieser Kosmos, der scheinbar unaufhörlich neue Fragen, Erkenntnisse, Arbeit und ungelöste Rätsel enthüllt, beschäftigt nicht nur meine eigenen Projekte, sondern scheint für eine innovative, experimentelle und Jetztzeitorientierte Musikszene von tragender Bedeutung zu sein. Umso mehr freue ich mich, dass das Multiple Joy(ce) Orchester ein paar der profiliertesten und auch kompromisslosesten Forscher/Klangkünstler vereint und dieser Arbeit eine ganz neue Schubkraft und Qualität verleiht. oder anders: Die Vernetzung in der Forschung war schon immer Auslöser für Quantensprünge in der Geschichte der Menschheit. Aus diesem Grund denke ich dass das Multiple Joy(ce) Orchester mit einigen der profiliertesten Improvisatoren und Klangkünstler der freien Szene Kölns (und Peripherie) das Potential hat um dem Land NRW eine Strahlkraft in einer experimentellen, zukunftsgewandten Musikszene verspricht.
Constantin Herzog
Kontrabass
Klassisches Kontrabassstudium bei Detmar Kurig an der HfMT Köln, Jazz-Kontrabassstudium an den Musikhochschulen Würzburg und Köln bei Rudi Engel und Dieter Manderscheid. Auftritte mit Kontrabass, E-Bass und Violone in den Bereichen Neue Musik, Improvisierte Musik/Jazz, Alte Musik u.a. mit T.ON, Peglia Gold, Bassmasse, Multiple Joy(ce) Orchestra, Consord Münster, Ensemble tra i tempi, Ensemble Garage, Ensemble electronic ID, Ensemble musikfabrik, GroBA, Studio Dan. Gründungsmitglied von Impakt-Köln.
Das MJO nimmt in NRW und darüber hinaus einen besonderen Platz als ein Bindeglied zwischen Improvisierter und Komponierter Musik ein, sowohl was die musikalischen Konzepte, als auch die beteiligten Musiker angeht. Doch anstatt in dieser heiklen Mischung im Beliebigen zu versumpfen schafft es das MJO immer wieder, in komplexen Strukturen die individuellen Stimmen der Musiker und ihre Ausdrucksmöglichkeiten zu integrieren und so ganz selbstverständlich etwas zu schaffen, das sich in den allermeisten Ensemble sonst so nicht möglich ist.
Leonhard Huhn
Saxophon
Der Saxophonist Leonhard Huhn (*1986, Berlin) ist Genre-übergreifend in der deutschen Musikszene tätig und vernetzt. Sein integres, melodiös und agiles Spiel lässt ihn in vielen zeitgenössischen Kontexten erscheinen. 2012 machte er sein Diplom an der HfMT Köln, gewann 2014 mit seinem Jazztrio Die Fichten den 1. Preis auf dem Jazzfestival Avignon, erhielt 2015 das Horst-und-Gretl-Will Stipendium der Stadt Köln und 2018 eine Künstlerförderung der SK Stiftung der Sparkasse Köln/Bonn für sein Soloprojekt. Mit der Band C.A.R. sorgt er seit Jahren für Aufmerksamkeit u.a. durch seine einzigartige Kombination von Saxophon und Elektronik, der neuen Bewegung des „Krautjazz“, mehreren Alben und Konzerttourneen durch Indien, Pakistan und China. Er ist in vielen Ensembles ein gefragter Sideman und an über 20 Albumproduktionen beteiligt.
Das MJO wird durch seine ungebremsten Ideenreichtum zu einem einzigartigen Ensembles der europäischen Improvisierten Musik-Szene. Die Besetzung ist flexibel und speist sich aus einem generationsübergreifenden Pool an MusikerInnen der Musikszene NRWs, von denen jede einzelne eine bemerkenswerte Persönlichkeiten der Improvisierten Musik und Avantgarde ist und wird. MJO fördern die junge Generation. Dieses Ensemble ist der Beweis dafür, dass Musik keine Grenzen gesetzt sind. Wechselnde Programme, meistens der 3 Leader kombiniert mit Themenarbeit (Cage, Cardew etc.) machen die Arbeit spannend. Jede MusikerIn hat seinen Raum und ist ihrer/seiner musikalischen Kraft gefragt. MJO trägt den Konflikten zwischen Kontrolle und Freiheit, Chaos und Ordnung jedesmal aufs neue aus und gewährt dem Publikum einen intimen Einblick in die Schichten. Auftragskompositionen der Mitglieder sind großartig.
Salim Javaid
Saxophon
Salim Javaid ist ein Saxophonist der freien Improvisationsmusik und der Neuen Musik. Er studierte Jazz- und klassisches Saxophon an der HfMT Köln und einen Master Neue Musik an der Folkwang UdK Essen.
Javaid abreitet an den Schnittstellen verschiedener Genres und Spielhaltungen und beschäftigt sich intensiv mit erweiterten Spieltechniken, insbesondere Mikrotonalität und Mehrklängen. 2016 gründete er mit Marlies Debacker (Kl) & Shiau-Shiuan Hung (Perk.) das Trio Abstrakt. Seine weitere Projekte sind das Quartett UCHRONIA, sein Duo mit Santiago Bogacz (Git.) sowie sein Duo für zeitgenössische Musik mit Mauricio Galeano (Git.).
Kurator der „Plattform Nicht Dokumentierbarer Ereignisse“, einer Reihe für experimentelle Musik. Konzerte auf Festivals wie Biennale del Arte Venedig, Biennale Aktueller Musik Bremen, NOW! Festival Philharmonie Essen, Nieuwe Noten Amsterdam, Serious Series Berlin. Erstplatzierungen beim europäischen Burghausener Jazzpreis, Getxo Internatinal Jazz Award und Biberacher Jazzpreis.
An der Arbeit mit dem Multiple Joy[ce] Orchestra freut mich, notierte aktuelle Musik aus der Sicht meiner Improvisatoren-Hälfte erkunden zu können. Es ist spannend zu beobachten, wie anders Spielhaltung, Prioritätensetzung und Fokus im Vergleich zum Spiel „herkömmlicher“ Neuer Musik sind. In seiner Zielsetzung, Zusammensetzung und Philosophie ist das MJO in Deutschland einmalig.
Axel Lindner
Violine
Axel Lindner, 1980 in Mönchengladbach geboren, studierte Jazz-Violine an der ArtEZ Hogeschool voor de kunsten in Arnhem sowie an der Hochschule für Musik und Tanz, Köln. Dabei absolvierte er Studien in Improvisation bei Frank Gratkowski und Paulo Álvares sowie in Musiktheorie und Komposition bei Siegfried Koepf. Seitdem ist er tätig als freischaffender Musiker, Komponist und Musikpädagoge in Köln. Als Violinist und Bratschist verbindet er auf der Basis klassischer Klangvorstellung Rock -und Blues-Einflüsse mit Spieltechniken aus Avantgardistischer Moderne und Jazz, sein Spiel ist auf verschiedenen Tonträgern des Creative Jazz zu hören.
Axel Lindner lehrt Violine im Fachbereich Jazz an der HfMT, Köln und ist an den Aktivitäten von „GIMIK – Initiative Muisk und Informatik Köln e. V.“ sowie dem Künstlerkollektiv „Polar Publik“ beteiligt.
Gegen Ende meines Kölner Jazz- Studiums vor inzwischen mehr als 12 Jahren wurde ich von Frank Gratkowski eingeladen, als Violinist und Improvisator beim Multiple Joy(ce) Orchestra mitzuwirken. Damals gehörten die Auftritte mit dem MJO zu meinen ersten professionellen Konzerten im Rahmen der Kölner Szene, bei denen ich mit vielen hervorragenden und bereits bekannten MusikerInnen gemeinsam spielen durfte. Durch das Kennenlernen der Kompositionen und Konzepte der drei Initiatoren und ihrer Gäste sowie durch den „Laborcharakter“ der Probentage konnte ich regelmäßig wichtige Anregungen für die eigene musikalische Arbeit gewinnen und hatte selbst einige Male, zuletzt 2018 die Möglichkeit, Kompositionen und Improvisationskonzepte als Gastkomponist mit dem Ensemble einzustudieren und aufzuführen.
Annette Maye
Klarinette
Die Klarinettistin Annette Maye befasst sich mit Weltmusik, Jazz, Zeitgenössischer Musik und Improvisation. Sie spielte mit internationalen Musikern wie Mohamed Mounir (EGY), Gianluigi Trovesi (ITA), Arkady Shilkloper (RU/D), Gabriele Mirabassi (ITA), Glen Velez (USA), Michel Godard (FR), Günter Baby Sommer (D), Jean-Louis Matinier (FR), Claudio Puntin (CH/D), und Ensembles wie der Bergen Bigband (NOR), HR Bigband und dem Tonkünstlerorchester Niederösterreich (A). Konzertreisen führten sie bis nach Nah- und Fernost, Afrika und in die USA. 1998 erhielt sie mit „ensemble FisFüz“ den SWR-Weltmusikpreis. Sie absolvierte von 2001-2005 ein Jazzstudium (Klarinette/Bassklarinette) an den Musikhochschulen Köln und Paris. 2016 bekam sie den „Künstlerinnenpreis NRW“ des Landes NRW. Maye komponiert und arrangiert für das „Duo Doyna“ und das „ensemble FisFüz“, und hat zahlreiche CDs als Co-Bandleaderin veröffentlicht. Seit 2013 leitet sie das internationale Jazz- und Weltmusikfestival für Klarinette „Multiphonics“. Sie ist seit 2001 Dozentin an der Offenen Jazz Haus Schule Köln und seit 2018 Dozentin an der Musikhochschule Köln/Standort Wuppertal.
Das MJO (ehemals JCO) begleitet mich persönlich seit Anfang der 2000er Jahre, also fast die gesamte Zeit über, die ich in in Köln lebe. Als ich noch Studentin war, stieg ich in das damals neugegründete Orchester ein und bin seit den Anfängen Mitglied dieses Klangkörpers. Die Arbeit mit MJO hat mein Spiel und meine Hörgewohnheiten über die Jahre hin mitgeprägt. Hier lernte ich erstmals grafische Notationen kennen und die vielfältigen musikalischen Möglichkeiten, eine enge Berührung und Verknüpfung zwischen Komposition und Improvisation herzustellen. Es bleibt für mich bis heute immer wieder inspirierend, neue Improvisationskonzepte und Kompositionen beim MJO kennenzulernen und mit qualifizierten Improvisationskünstler*innen zusammenzuarbeiten. Darüberhinaus schätze ich die Möglichkeit im MJO eigene Kompositionen auszuprobieren. Es ist für mich sehr positiv, in familiär-entspannter und konstruktiver Arbeitsatmosphäre im MJO immer wieder auf´s Neue langjährige musikalische Weggefährten wiederzutreffen, und andererseits interessante Musiker*innen kennenzulernen, die neu nach Köln gekommen sind oder die beispielsweise gerade in Deutschland/Europa auf Tour sind von der MJO-Leitung zum mitspielen eingeladen werden.
Lucia Mense
Blockflöte
Die Kölner Block- und Traversflötistin Lucia Mense widmet sich in verschiedenen Projekten sowohl dem Repertoire des Mittelalters, der Renaissance und des Barock als auch der zeitgenössischen Musik. Ihre Interpretationen leben von der Begeisterung für die Klangideale, virtuosen Ansprüche und aufführungspraktischen Besonderheiten der verschiedenen Stile.
Lucia Mense erhielt ihre musikalische Ausbildung an den Musikhochschulen Köln, Amsterdam und Mailand, u. a. bei Prof. Günther Höller, Pedro Memelsdorff und Walter van Hauwe.
Sie konzertiert international als Solistin und als Mitglied verschiedener Ensembles (Ars Choralis Coeln, Ensemble Beltatz, Lunyala Trio, Ensemble Scordatura Amsterdam). Neben zahlreichen Radio-Produktionen ist sie an CD-Einspielungen bei den Labels Ars Musici, Mode Records/ New York, Edition raumklang, Touch Records/London und Los Angeles River Records beteiligt.
Udo Moll
Trompete
Udo Moll lebt in Köln und arbeitet als Komponist, Trompeter und Klangkünstler. Nach einem Studium an der Musikhochschule Köln (Jazztrompete bei Manfred Schoof, Komposition bei Johannes Fritsch) beschäftigte er sich mit experimenteller zeitgenössischer Musik, Improvisation, Weltmusik und Medienkunst. Tourneen, Gastspiele und Residenzen führten ihn in mehr als die halbe Welt (USA, Chile, Japan, Korea, Mali, Sudan, Taiwan, Iran, Syrien, Libanon etc). Seit einigen Jahren intensive Beschäftigung mit der Integration von computerbasierten Prozessen in elektroakustische live-Performances. Arbeit mit Videokünstlerinnen, Schauspielern, Tanztheater. In jüngster Zeit audiovisuelle Solo Performances mit analogen Modularsynthesizern. KompositionsStipendien u.a. für EMS Studio (Stockholm), Villa Aurora (Los Angeles) und Villa Kamogawa (Kyoto). Radiophone Klangkunstarbeiten für Deutschlandfunk Kultur, ORF Kunstradio, SWR. Das soundart-Stück „ENIAC girls“ wurde 2019 mit dem special achievement award der Jury beim Prix Maruliç, dem internationalen Radiofestival des Kroatischen Rundfunks HRT, ausgezeichnet.
Ausführlichere Informationen unter www.udomoll.de
Matthias Muche
Posaune
Die viel zitierten „Grenzbereiche“ ziehen sich wie ein roter Faden durch die Aktivitäten des in Köln lebenden Posaunisten Matthias Muche.
Er verbindet in seinem Spiel die „sonoren“ Klangmöglichkeiten seiner Posaune mit abenteuerlichsten erweiterten Spieltechniken und schafft einen engen Bezug zur Ästhetik aus Klangkunst, Neuer Musik und Jazz.
Dabei werden ganz unterschiedliche Spielaufbauten verwendet, mit Zuspielern von Sprache und Soundscapes in und an der Posaune, Spatialisierungen über externe Schalltrichter, interaktive Computergrafiken als synästhetische Wahrnehmung oder ganz pur die nackte Posaune.
Matthias Muche arbeitet als freischaffender Posaunist, Komponist, Improvisator und Medienkünstler. Er absolvierte nach seinem Musikstudium an der Hochschule der Künste Amsterdam/Rotterdam/Hochschule für Musik und Tanz Köln ein Postgraduierten- Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln und initiierte das Frischzelle Festival für intermediale Performance sowie Zeitkunst e.V.
Das MJO ist einzigartig in der NRW und bildet einen Querschnitt der aktivsten und profiliertesten Improvisatoren der Szene aus unterschiedlichsten Generationen. Für das Publikum ein schillerndes Erlebnis und für die beteiligten Musiker eine wichtige Kommunikationsplattform auf künstlerischer und sozial politischer Ebene.
Melvyn Poore
Tuba
- mit 4 Jahren erste Erfahrungen mit dem Euphonium
- mit 12 Jahren Entscheidung für die Tuba
- Musikstudium an der University of Birmingham
- 1976-79 Music Director Birmingham Arts Laboratory
- Solokarriere als Tubist, Performer-Composer
- 1989-1991 Research Assistant am Salford College of Technology
- 1990 Stipendiat am Schloss Solitude
- 1992-1994 Gast am ZKM Karlsruhe (Entwicklung des Konzepts METAinstrument)
- 1993-95 Visiting Professor for Electro-Acoustic Music, Royal College of Musik in London
- Seit 1993 festes Mitglied Ensemble Musikfabrik Köln
- 2013: Europäische Uraufführung des „Delusion of the Fury“ von Harry Partch bei der Ruhrtriennale
- 2014-2021: Dozent Brass Academy, Ferienkurse Darmstadt
- 2016-20: Entwicklung des Doppeltrichter-Euphoniums
- 2018: „Klang“ von Stockhausen in Philadelphia
- 2019: „Mikrophonie“ von Stockhausen in Tel Aviv
- 2020: Online Brass Acadamy der Musikfabrik
Für mich ist das Orchester inspirierend für seine Fähigkeit (bzw. Erlaubnis) um spontan alles aufzunehmen und laufen zu lassen. Die Bereitschaft sich in eine musikalisch sehr flüssige, manchmal schwierige Situation hineinzusetzen ist nicht für jedem sein cup of tea!
Dirk Rothbrust
Schlagzeug
Geboren 1968 im saarländischen Illingen, heute lebt er in Köln. Bereits als Elfjähriger rückte er das Schlagzeug radikal in den Mittelpunkt seines Lebens. Studiert hat er dann von 1986 bis 1994 in Saarbrücken und Karlsruhe bei Franz Lang und Isao Nakamura.
Seit 1995 ist Dirk Rothbrust Mitglied des SCHLAGQUARTETT KÖLN, von 2001 bis 2008 spielte er im KAMMERENSEMBLE NEUE MUSIK BERLIN,
2005 wurde er Mitglied des ENSEMBLE MUSIKFABRIK.
Ob im Ensemble oder als Solist, längst zählt er international zu den profiliertesten Perkussionisten überhaupt. Er gibt Konzerte auf allen wichtigen europäischen Festivals für zeitgenössische Musik und arbeitet mit den bedeutendsten Komponisten und Interpreten unserer Zeit zusammen, etwa mit Maurizio Pollini, Martha Agerich, Peter Brötzmann, Mouse on Mars und zur Zeit mit Pierre Laurent Aimard.
Im März 2013 war er Solist in Beat Furrers „Xenos III“ und – bei der Biennale für Neue Musik Salzburg und MaerzMusik in Berlin – in Wolfgang Mitterers „Rasch“ für string drumset und Streichorchester, das, wie viele andere Werke, eigens für ihn entstand.
Die ungeheure Vielfalt des Schlagzeugs begreift Dirk Rothbrust als permanente Herausforderung, die ihn immer wieder zur Neubelichtung und Ausforschung des klanglichen Potenzials von Schlaginstrumenten motiviert; so auch zum Beispiel in dem bei den Wittener Tage für Neue Kammermusik 2014 uraufgeführten „void“ von Rebecca Saunders, oder dem 2016 entstandenen drumset Solos „Fell“ von Enno Poppe.
Im Sommer 2018 war Rothbrust Coach bei der Lucerne Festival Academie und war als Solist, sowie im Duo mit Pierre-Laurent Aimard, Gast bei den Klangspuren Schwaz, dem Lucerene Festival und dem Musikfest Berlin.
Was das MJO macht, macht sonst keiner.
Mich fasziniert das spontane Zusammentreffen solch hochkarätiger Individuen
in dieser grossen Besetzung. Spannend zu sehen und hören, wie sich die einstudierten Kompositionen in der Konzertsituation mit Energie aufladen und in alle erdenklichen musikalischen Richtungen verspreizen.
Ist das jazz, Impro, neue Musik oder was ???
Angelika Sheridan
Flöte
spricht als Flötistin (Bass- und C-Flöte) eine eigene unverwechselbare Klangsprache. Durch die Kombination herkömmlicher Tonerzeugung mit selbst entwickelten und zeitgenössischen Spieltechniken definiert sie den Klang ihres Instrumentes neu, jenseits flötistischer Klischees.
Sheridan ist international tätig in dem Bereich Neuer und Improvisierter Musik, sie ist Mitglied in mehreren Ensembles und Projekten, auch in intermedialen Zusammenhängen wie Tanz oder Stummfilm. (Ensemble ]h[iatus, Insub Meta Orchestra, Multiple Joy[ce] Orchestra, Ensemble X)
Sie lebt in Köln und hat dort einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Tanz.
grossartige MusikerInnen
spannende gute Kompositionen
ständig neue Herausforderungen
eine Herzensangelegenheit von mir
das schnelle Reagieren, keine Zeit zu Zweifeln, sondern Entscheiden und Spielen
das Ausloten der Schnittmenge von Komposition und Improvisation
das Orchester hat sich entwickelt
die Ohren sind besser, das Ego kleiner
das Wagnis MJO – ich liebe es!
Radek Stawarz
Violine, Viola
Radek Stawarz– Violine, Viola. Der aus Galizien in Polen stammende und seit fünfzehnzehn Jahren in Köln lebende Musiker ist nach dem Studium auf der Schlesischen Universität in Kattowitz und Musikhochschule Köln fester Bestandteil der Kölner Improvisationsszene.
Projekte im Bereich Jazz und neue Musik mit Orchestern, Big Bands, Kleinkunst und kleineren Ensembles aus dem In- und Ausland, dokumentiert auf zahlreichen CD Produktionen, sowie Film- und Theater-Musik.
„…mit temperamentvoller und nuancenreicher Jazz-Fidel, eine Violine, wie man sie selten hört. Man sieht Chagall-Bilder vor sich…” schreibt die Zeitschrift „Jazz Podium “ über sein Spiel
Christian Thomé
Schlagzeug
Christian Thomé, gebürtiger Düsseldorfer, lebt als Schlagzeuger, Komponist, Produzent und Pädagoge in Köln. Er studierte an der Hogeschool voor de Kunsten in Arnhem, Niederlande. Stipendien des Landes NRW und des Auswärtigen Amtes führten ihn nach New York City und nach Istanbul.
Er gehört zu den wenigen Schlagzeugern, die eine eigene Sprache gefunden haben. Sein bisheriges Schaffen hat ihn in die verschiedensten musikalischen Stilarten geführt. Die Projekte erstrecken sich von zeitgenössischem Jazz und frei improvisierter Musik über Weltmusik, experimentelle Elektronik und Popmusik bis hin zur Klassik.
Zentrum seiner Arbeit ist die stetige Weiterentwicklung seines unkonventionellen, facetten- und klangfarbenreichen Schlagzeugspiels.
…Feinsinnig begleitet von Christian Thomé, geradezu ein Genie im Einsatz filigraner, oft elektronisch veredelter Klangtupfer. (Sven Thielmann)
Aktuelle eigene Projekte als Leader und Co-Leader sind der abstrakt.club, eine Reihe für experimentelle Club Musik und dazu gehörendes gleichnamiges Ensemble, das Duo Vesna mit der ukrainischen Sängerin Mariana Sadovska und das Tarabya Ensemble, eine deutsch-türkische Band zwischen Folk und Moderne.
Christian Thomé ist festes Mitglied des Trio Ivoire von Hans Lüdemann, nominiert für den Echo Jazz 2015, der Gruppen Quadrivium (Preisträger Echo Jazz 2018) und Wild Life um Markus Stockhausen, dem Jacobien Vlasman Oktett und dem Trio Momentum von Katrin Scherer u.a.
Als Sideman spielt(e) er mit den Großen der Musikszene, wie z.B. Lee Konitz, Evan Parker, Peter Kowald, Michael Moore, Michel Godard, Aly Keita, Achim Kaufmann, Michiel Braam, Steve Swallow, John Goldsby, Till Brönner, Rudi Mahall, Monika Roscher Big Band, Ballaké Sissoko, Dhafer Youssef, Robyn Schulkowski, Moritz Eggert u.a.
Seine Konzerttätigkeit führte ihn bereits nach Nord- und West-Afrika, Süd-Amerika und in die USA, nach China, in die Karibik, den Nahen Osten und nach Osteuropa.
Christian Thomé ist Lehrbeauftragter für Jazzschlagzeug, Jazzensemble und Fachdidaktik am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück.
Holger Werner
Klarinette, Saxophon, Blockflöte
Zur Musik fand Werner im Alter von 5 Jahren mit der Blockflöte.
Mit 12 Jahren entdeckte er den Jazz für sich und wechselte zur Klarinette. Zunächst folgten Unterricht und intensive Beschäftigung mit klassischem Repertoire, später das Jazz-Musik Studium mit Klarinette und Saxophon. In jedem musikalischen Kontext steht für ihn Offenheit, das Forschen nach neuen Klängen, sowie spontaner und eigener Interpretation, stets im Vordergrund. Holger Werner bewegt sich in einem breit gefächerten Spektrum von Renaissancemusik über traditionellen Jazz, bis hin zu freier Improvisation. Er war Mitglied des Bundesjugend-Jazzorchesters (BuJazzO) sowie der European Masterclass BigBand unter der Leitung von Peter Herbolzheimer. Zahlreiche Auftritte auf nationalen und internationalen Festivals sowie Konzertreisen führten in alle Teile Deutschlands sowie nach Zentralamerika, Russland, Frankreich, Spanien, Polen, in die Ukraine, Schweiz und nach Österreich. Neben seiner regelmäßigen Tätigkeit als Instrumentallehrer wirkte er an zahlreichen Theater- und Studioproduktionen sowie Rundfunkmitschnitten (WDR, Bremer Radio) mit.
Carter Williams
Viola d’amore
Als Komponist und Interpret erforscht Carter Williams neue Möglichkeiten im Bereich der Neuen und Experimentellen Musik. Ein zentrales Thema seiner Arbeit sind die Schnittstellen und Interaktionen zwischen Medien, Technik, Künstler und Publikum. Er hat sich der Wiederentdeckung der Viola d’amore gewidmet und zahlreiche neue Kompositionen für das Instrument uraufgeführt. Auftritte und Porträtkonzerte bei bedeutenden nationalen und internationalen Zentren und Festivals für Neue Musik.Ursprünglich aus San Antonio, Texas studierte Carter Williams Komposition an der Rice University, Houston. 2003 promovierte er an der State University of New York in Buffalo. Seine Kompositionslehrer waren Erik Oña und David Felder, in Computermusik Cort Lippe und Richard Dudas. Im Sommer 2003 besuchte er die stage de composition et d’informatique musicale bei Ircam (Paris). Im akademischen Bereich ist er immer noch aktiv und unterrichtet an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Universität zu Köln.
MJO ist eine einzigartige Gelegenheit zu experimentieren, um wirklich neue großbesetzte Werke zu verwirklichen, die nirgendwo anders entstehen werden können. Über die Jahre habe ich als Interpret und Komponist wichtige Impulse von meinem KollegInnen im Orchester bekommen, ein Stück für das Orchester geschrieben und aufgenommen, und nicht zu Letzt Enthusiasmus von einem begeisterten Stammpublikum.
Philip Zoubek
Piano
geboren 1978 in Tulln, Niederosterreich.
Jazz-Klavierstudium in Wien und Koln bei Reinhard Micko und Hans Ludemann
lebt und arbeitet als Pianist und Komponist in Koln
Zusammenarbeit mit Frank Gratkowski, Paul Lovens, Louis Sclavis, Tom Rainey, Paul Lytton, Rudi Mahall und vielen anderen.
Konzerte u.a im Konzerthaus Wien, Philharmonie Luxemburg, Moersfestival, Ullrichsberger Kaleidophon, GetItLouder Festival Shanghai/Beijing…..
Preise und Auszeichnungen:
– Horst und Gretl Will Stipdenium der Stadt Koln 2008
-erster Platz beim Bielefelder Kompostionswettbewerb fur neue Medien 2003
(Bunker Ulmenwall)
-2ter Preistrager mit der Formation „Snaut“ beim Improvisationswettbewerb im
Rahmen des Dusseldorfer Altstadtherbsts 2003
-Kulturforderpreis 2002 des Kreises Herford mir dem Projekt „Cauldron“
-WDR Jazzpreis 2020
Veroffentlichungen bei creative sources, leo records, schraum, second floor, emanem
Das MJO ist seit 20 Jahren eine wichtige szeneübergreifende Plattform der Kölner Avantgarde Szene. Für mich war das Orchester in meiner frühen Kölner Zeit eine wichtige Quelle der Inspiration und quasi nebenbei tradierten Wissens über Musik, sowohl durch den Kontakt mit den exzellenten Mitmusikern als auch wegen der unterschiedlichsten kompositorischen Ansätze, die wir erarbeiten durften.
Florian Zwißler
Synthesizer
Florian Zwißler lebt und arbeitet als Komponist und Musiker in Köln. Nach Abschluss eines Magisterstudiums in Musikwissenschaft, Linguistik und Philosophie an den Universitäten Tübingen und Köln wechselte er an die Essener Folkwang-Hochschule, wo er bis zu seinem Diplom 2006 Elektronische Komposition studierte. Neben Ensemble- und Tonbandkompositionen realisierte er live-elektronische Werke, die er u.a. beim World New Music Festival in Stuttgart, im Oberhausener Gasometer sowie im Kölner Museum Ludwig präsentierte. Mit der Gruppe Prospect Park produzierte er Musiktheaterstücke am ZKM Karlsruhe und am Hebbel-Theater Berlin, für die er jeweils auch die Bühnenmusik schrieb.
In weiteren Kooperationen mit verschiedenen Künstlern entstanden Filmsoundtracks, Kurzfilme, Installationen und Videos. Seine regelmäßige Bühnentätigkeit als Synthesizer-Solist innerhalb verschiedener Formationen führte in den letzten Jahren ins inner- wie außereuropäische Ausland. Dabei hat er sich auf die Live-Arbeit mit analogen Synthesizersystemen spezialisiert und seine lang andauernde experimentelle Auseinandersetzung mit diesen historischen Maschinen zu einer eigenen Form von musikalischer Aktion und Bühnenperformance transformiert.
Florian Zwißler arbeitet als Klangregisseur mit zahlreichen Ensembles zusammen und schreibt als freier Autor für verschiedene Fachmagazine. Als Dozent ist er an mehreren Universitäten und Musikhochschulen tätig.